Der April-Stammtisch im CDU-Bürgertreff am 7.4.09 war diesmal geprägt durch das Thema: „Jugendarbeit in der Gemeinde“. Der Referent - und durch den Verein „ProYOUgend“ bekannte - Marcus Grosser stellte das Projekt der „Streetwatcher“ aus Weyhe vor. Nach einem Jahr Erfahrung in der ehrenamtlichen, so genannten „aufsuchenden Jugendarbeit“ konnte Herr Grosser so einiges berichten. Gerade diese Thematik beschäftigt die Gemeinde Stuhr. An 2 Seminartagen wurden nun auch in Stuhr die „Nachtwanderer“ auf ihre Arbeit vorbereitet. Um aus den Erfahrungen wichtige Erkenntnisse mitzunehmen, waren unter den Gästen des Stammtischs auch einige Ehrenamtliche, die sich das erste Mal als Stuhrer „Nachtwanderer“ an den Ostertagen auf den Weg machen.

Herr Grosser erklärte, dass einem bewusst sein muss, dass es schon immer (auch in früheren Zeiten) Probleme mit Jugendlichen gab. Die Themen Lärm, Verschmutzung und Vandalismus sind hier angesprochen worden.

Heutzutage hat sich aber einiges gewandelt, so Marcus Grosser: Die Jugendlichen, vorwiegend im Alter zwischen 14-18, trinken viel schneller alkoholische Getränke, sehen heute älter aus und suchen sich Örtlichkeiten, die zwar zentral liegen, aber dort keine Aufsicht (wie in Jugendhäusern) vor Ort ist. In den Jugendhäusern ist das Konsumieren von Drogen darüber hinaus gänzlich verboten. Wichtig ist, betonte Herr Grosser, dass die Vernetzung von Vereinen, Polizei und Gemeinde funktionert.

Die Streetwatcher in der Gemeinde Weyhe sind an Wochenenden, aber auch an Feiertagen, Veranstaltungsterminen oder zu Beginn der Ferien unterwegs. Oft treffen sie auf 150-200 Jugendliche an einem Ort. Dabei ist zu bemerken, dass die meist überwiegende Zahl der „Spaßsuchenden“ freundlich und zuvorkommend sind.

Die ehrenamtlichen Streetwatcher sind auch von den Bürgern, Polizei und auch den Jugendlichen telefonisch über ein Handy zu erreichen. In dem vergangenem Jahr kam es zu keiner körperlichen Auseinandersetzung oder erwähnenswerten brenzligen Situationen. Auch mussten keine Platzverweise ausgesprochen werden.

Die Jugendlichen fühlen sich angenommen, sagte Marcus Grosser. Sie sehen in der Arbeit der Ehrenamtlichen eine Hilfestellung, in erster Linie aber den „Ansprechpartner“, der akzeptiert und respektiert wird.

In Weyhe haben sich über 30 Menschen im Alter zwischen 19-60 Jahren gefunden, die das Modell der „Streetwatcher“ hoch halten. Mit einem speziellen Fahrzeug sind sie immer ab 21 Uhr bis „open-end“ unterwegs. Auch Anektoden konnte Herr Grosser erzählen. Die Arbeit macht ihm unheimlich viel Spaß. In Zukunft hat er weitere Anknüpfungspunkte im Kopf: Z.B. ist die Zusammenarbeit mit den Guttemplern beim Thema Alkoholkonsum (z.B. durch Präventionswochen in den Schulen) angedacht oder auch Aktionen, wie die Verteilung von Kondomen.